FRAGEN & ANTWORTEN
FÜR ALLE KÖRPER
Ich biete Sexocorporel als ein ganzheitliches therapeutisches und pädagogisches Konzept der Sexualität an. Dabei gehe ich davon aus, dass Menschen als unteilbare Einheit aus Körper, Emotionen, Geist und Verhalten betrachtet werden können. Blockaden oder Veränderungen in einem dieser Bereiche können sich stets auch auf die anderen auswirken.
Sexualität ist aus meiner Sicht kein feststehendes, angeborenes Merkmal, sondern ein Lernprozess, der sich über das Leben entwickeln kann. Jede Person bildet individuelle Muster, wie sie Erregung, Lust und sexuelle Interaktion erlebt. Diese Muster sind weder gut noch schlecht, sondern Ausdruck bisheriger Erfahrungen sowie der persönlichen und sozialen Lebensumstände.
In meiner Arbeit mit Sexocorporel berücksichtige ich sexuelle Fähigkeiten auf mehreren Ebenen:
Körperlich: Ich unterstütze Menschen dabei, ihre körperlichen Reaktionen, die Wahrnehmung von Erregung und Lust sowie die Steuerung ihres eigenen Körpers bewusster wahrnehmen zu können.
Emotional und psychisch: Ich helfe dabei, Gefühle, Bedürfnisse, Wünsche und emotionale Erfahrungen im Zusammenhang mit Sexualität zu erkennen und zu verstehen.
Beziehungsebene: Ich ermögliche, die Kommunikation, Nähe, Intimität und Dynamik mit Sexualpartner*innen besser wahrnehmen und gestalten zu können.
Kognitiv: Ich begleite dabei, Gedanken, Vorstellungen, Erwartungen und Überzeugungen über Sexualität zu reflektieren und bewusst zu hinterfragen.
Durch diese vier Perspektiven kann Sexocorporel dazu beitragen, dass sexuelle Probleme nicht isoliert als „Defizit“ gesehen werden, sondern als Ergebnis komplexer Wechselwirkungen zwischen Körper, Emotionen, Gedanken und Beziehungen.
Mein Ziel ist es, Menschen Fähigkeiten zu vermitteln, die ihnen helfen können, ihre Sexualität bewusster zu erleben, mögliche Blockaden zu überwinden und ihre sexuellen Kompetenzen weiterzuentwickeln. Ich arbeite dabei mit Lernprozessen, die auf die individuelle Lebenssituation zugeschnitten sind. Dabei steht Selbstwahrnehmung, Körperbewusstsein und die aktive Gestaltung der eigenen Sexualität im Vordergrund.
Sexocorporel kann sowohl in der Prävention als auch in der Therapie eingesetzt werden und Menschen unterstützen, eine erfüllte Sexualität zu entwickeln, die mit Körper, Emotionen und zwischenmenschlichen Beziehungen in Einklang stehen kann.
In meiner Arbeit mit Sexocorporel betrachte ich alle bisherigen sexuellen Erfahrungen eines Menschen als wertvolle Fähigkeiten. Problematische Muster sehe ich nicht als Defizite oder Krankheit, sondern als ursprünglich sinnvolle Lösungsversuche, die unter bestimmten Umständen entstanden sind. Mein Ziel ist es, Menschen darin zu unterstützen, diese Muster durch gezielte Lernschritte an ihre aktuelle Lebenssituation anzupassen, sodass sie mögliche sexuelle Schwierigkeiten besser bewältigen können.
Die Therapie richtet sich vor allem auf direkte Ursachen sexueller Probleme – etwa Erregungsstörungen, Erektionsprobleme, Anorgasmie, vermindertes sexuelles Verlangen, Schmerzen beim Sex oder Unsicherheiten in Bezug auf die eigene Geschlechtsidentität. Dabei kann ich vorhandene Fähigkeiten ausbauen und neue Lernschritte ermöglichen, die helfen, die individuelle sexuelle Kompetenz zu erweitern.
Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Person hat gelernt, sich bei der Selbstbefriedigung effizient zu stimulieren, erreicht jedoch in der Partnerschaft nicht dasselbe Erregungsniveau. Mit Sexocorporel kann diese Person ihre bestehenden Fähigkeiten nutzen und weiterentwickeln, um auch in der Paarsexualität intensiver Erregung erleben zu können.
Ich berücksichtige dabei auch indirekte Ursachen wie psychische oder partnerschaftliche Faktoren, die sich auf sexuelle Probleme auswirken können. Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass die Mehrheit der Menschen mit sexuellen Schwierigkeiten psychisch gesund ist. Sexocorporel kann daher gezielt helfen, sexuelle Probleme unabhängig von psychischen Erkrankungen anzugehen und individuelle Lösungswege zu entwickeln.
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